Astrosophie Paracelsus

Astrosophie nach Paracelsus

Der Begriff Astrosophie unterliegt seit dem 16. Jahrhundert einem Bedeutungswandel und wurde im Laufe der Jahrhunderte mit religiösen bzw. spirituellen Hypothesen und mit naturwissenschaftlich orientierten Grundannahmen verbunden.

Laut dem Schweizer Historiker Robert H. Blaser (1919–1986) verwendete bereits im 16. Jahrhundert der unter dem Pseudonym Paracelsus bekannte Theophrastus Bombast von Hohenheim den Begriff Astrosophie in Abgrenzung zur Astrologie und Astronomie und bezeichnete damit u. a. seine Theorie vom Wesen des Menschen. Nach dem Paracelsusforscher Karl-Heinz Weinmann (1922-2006), definiert Paracelsus in seiner Philosophie und Naturlehre die „kosmische Astrosophie“als Kosmologie mit Bezug zum Gedanken der Ganzheit und grenzt sie von einer modern aufgefassten Astrologie ab. Paracelsus geht davon aus, dass die Planeten einen Einfluss auf den Körper und auf die Psyche des Menschen haben. Auch der Schriftsteller Franz Spunda (1890-1963) kommt im Weltbild des Paracelsus zum Ergebnis, dass Astrosophie als „esoterische Religion“ von Paracelsus verstanden werde, die einen Einfluss auf den menschlichen Körper und auf die Psyche habe.

In der von der Schweizer Paracelsus-Gesellschaft 1945 veröffentlichten Nova Acta Paracelsia beurteilt der Paracelsus Forscher Josef Strebel, die paracelsische Astrologie als ein „buntes Durcheinander“, in drei Teile unterteilt: 1. Die medizinische Astrologie, 2. Die Astrosophie, die nach Strebel „ein Lieblingsgebiet des Hohenheimers“ sei, und 3. Astrologie im Sinn der Horoskopie. Laut Strebel bezeichnet die paracelsische Astrosophie „ein Teilstück esoterische Religion des Magnus Paracelsus“.

Autorin: Susanne Pallagi, M.A.

Astrosophie nach Rudolf Steiner HIER
Astrosophie nach Arthur Schult HIER
Zur Begriffsgeschichte der Astrosophie auf Anthroweb.info auf astro.com auf Academia.edu

Einzelnachweise

  1. Robert H. Blaser: Paracelse et sa Conception de la Nature. Travaux d´humanisme et de renaissance III 3. Droz, Genf 1950.
  2. Die Paracelsus-Literatur seit Kriegsende. Ein Forschungsbericht von Karl-Heinz Weimann 1960 in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, Band 34, Kapitel 5. Einzelne Wissenszweige, S. 296-297.
  3. Walter Pagel:  An Introduction to Philosophiecal Medicine in the Era of the Renaissance. 2. Auflage. Karger, Basel//München/Paris/London/New York/Tokyo/Sydney 1982, S. 65, 72, 203, 256, 345.
  4. Franz Spunda: Das Weltbild des Paracelsus. Kapitel 9, Astrosophie. Auflage. Wilhelm Andermann Verlag, Wien 1941, S. 177.
  5. Josef Strebel: Die Paracelsische Astrologie. (PDF) Schweizerische Paracelsus Gesellschaft, 1945, abgerufen am 30. April 2022.
  6. Josef Strebel: Nova Acta Paracelsica. II. Jahrbuch der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft. Die Paracelsische Astrologie.: Schweizerische Paracelsus-Gesellschaft. Verlag Birkhäuser, Basel 1945, S. 111.
  7. Josef Strebel: Nova Acta Paracelsica. II. Jahrbuch der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft.: Schweizerische Paracelsus-Gesellschaft. Birkhäuser, Basel 1945, S. 112.