Astrosophie Rudolf Steiner

Astrosophie – Rudolf Steiner

Rudolf Steiner (1861–1925), Begründer der Anthroposophie, entwickelte eigene Konzepte für Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, darunter die Waldorfpädagogik, das Goetheanum und die Christengemeinschaft. Er trat 1889/1890 in die Theosophische Gesellschaft Blavatskys ein und war dort bis 1913 Mitglied. Anschließend begründete Steiner 1913 die Anthroposophische Gesellschaft. Er thematisierte in mehreren Vorträgen die Charakteristika der Astrosophie. Die astrosophische Lehre zeige-  seiner Ansicht nach – ein neues, spirituelles Verständnis zwischen der Beziehung der Menschen und der Planeten auf. Steiner sprach von den sichtbaren Sternen als physische Manifestation einer komplexen Welt geistiger Wesen, die in der Vergangenheit dazu beigetragen haben sollen, die Menschheit in ihrer Evolution zu formen.  Er behauptet, dass sich die Astrosophie auf Zarathustra zurückführen lasse. In dessen Lehre sendet Ahura Mazda, der Herr der Weisheit, der Schöpfergott und Erhalter der Welt, der große Lichtgeist, seine Impulse an die Menschheit im ständigen Zusammenspiel mit einer ahrimanisch-dämonischen Gegenmacht, das disharmonische Impulse in die Weltentwicklung des Menschen hineinträgt. Steiners Theorie lehnt sich an Blavatskys an und kommt dem Denkansatz des Religionshistorikers und Altorientalisten Alfred Jeremias (1864–1935) nahe.

In Fred Gettings Dictionary of Astrology befindet sich folgende Definition: „Astrosophie ist eine Bezeichnung für eine moderne Form der Astrologie, die auf den Angaben von Rudolf Steiner basiert und von Forschern wie Elisabeth Vreede, Maria Thun, Willi Sucher und Robert Powell formuliert und erläutert wurde.

Astrosophie nach Paracelsus HIER
Astrosophie nach Arthur Schult HIER
Zur Begriffsgeschichte der Astrosophie auf Anthroweb.info auf astro.com auf Academia.edu

Autorin: Susanne Pallagi M.A.

Einzelnachweise:

  1. Auffarth et al. 2005, Metzler Lexikon Religion, S. 490-495.
  2. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Hrsg.: Rudolf Steiner Nachlassverwaltung. Band IV, 1924, S. 134–150. , sowie u.a. GA 238, GA318, GA 346.
  3. Fred Gettings: Dictionary of Astrology. In: Routledge & Kegan Paul (Hrsg.): Dictionary. Routledge & Kegan Paul, London, Boston, Henley 1985, S. 36.