Astrosophie Schult

Astrosophie nach Arthur Schult

Der anthroposophische Pädagoge und Schriftsteller Arthur Schult (1893–1963) verfasste ein zweibändiges Werk über Astrosophie. Schult stellt die astrosophische Lehre in die Tradition von Pythagoras, Platon, Plotin, Hildegard von Bingen, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Dante, Leonardo da Vinci, Melanchton, Paracelsus[28], Kepler [29], Goethe, Novalis, Meister Eckhart sowie Carl Gustav Jung.

Anhänger dieser astrosophischen Strömung wie Schult, Thorwald Detlefsen, der astrosophisch-symbolisch arbeitende Psychologe Leslie Furze Morrish (1898–1979), beziehen sich in ihrer astrosophischen Weltanschauung u.a. auch auf die Aussage von Jung, der die Astrologie wie Paracelsus in der Antike verortet und als Projektionsfläche betrachtet, „als Psychologie und als psychische Erfahrungstatsache, als eine Projektion.“ Für Jung sind diese Projektionen seelische Inhalte, die in den Sternenkonstellationen gefunden werden. Diese Aussage bestätigt nach Ansicht dieser Akteure die Aussagen von Paracelsus. Er verortet die Astrosophie innerhalb der Hermetischen Offenbarungslehre der Antike: „Makrokosmos gleich Mikrokosmos“. Jungs Schüler Erich Neumann ist der Ansicht, dass die Astrosophie ein senkrechtes Weltbild in Analogien und Synchronizitäten vermittelt, das das horizontale und kausale Denken der Naturwissenschaft in Ursache und Wirkung, ergänzt.

Autorin: Susanne Pallagi M.A.

Astrosophie nach Paracelsus HIER
Astrosophie nach Rudolf Steiner HIER
Zur Begriffsgeschichte der Astrosophie auf Anthroweb.info auf astro.com auf Academia.edu

Einzelnachweise

  1. Robert-Henri Blaser: Paracelse et sa Conception de la Nature. Travaux d´humanisme et de renaissance III.Droz, Genf 1950, S. 26–28.
  2. Johannes Hemleben: Johannes Kepler in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Hrsg.: Kurt Kusenberg. Rowohlt, Reinbeck bei Hamburg 1971, S. 93.
  3. Arthur Schult: Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes. Band I. Turm Verlag, Bietigheim 1971,S. 9–10.
  4. Thorwald Dethlefsen: Schicksal als Chance: Das Urwissen zur Vollkommenheit des Menschen. Goldmann, München 1998. S. 271.
  5. Astrosophie – Sternenweisheit. Dies kosmische Uhr der Zeitqualität. Mit Bezügen zu C.G. Jung und Erich Neumann sowie zum Weihnachts- und Ostermysterium. Gerhard M. Walch, 2022.
  6. Carl Gustav Jung 1972/73, Briefe Band 2, 1946-1955, Olten/ Freiburg: Walter-Verlag, S. 94.
  7. Zur Transgressivität des Archetyps in: Die Psyche und die Wandlung der Wirklichkeitsebenen. Eranos Jahrbuch 1952, Band XXI. Zürich: Rhein. S.66-71 sowie Walch 2022,  S. 24.